Die subtile Falle des Wartens
Menschen, die sich bereits viel mit Persönlichkeitsentwicklung, Spiritualität oder Bewusstsein beschäftigt haben, wissen: Wir erschaffen unsere Realität durch unsere Gedanken, Überzeugungen und Energie. Und doch gibt es diesen blinden Fleck. Selbst mit all unserem Wissen und all den Erkenntnissen ertappen wir uns immer wieder dabei, dass wir unser Glück an Bedingungen knüpfen:
- Wenn ich erst genug innere Arbeit gemacht habe, dann werde ich erfüllt sein.
- Wenn ich dieses Trauma noch gelöst habe, dann werde ich frei sein.
- Wenn ich endlich weiß, was meine wahre Aufgabe ist, dann kann ich losgehen.
Das Muster bleibt gleich – nur die Verpackung ändert sich.
Und genau hierin liegt das Problem? Solange wir unser Glück, unsere innere Ruhe oder unser wahres Sein an eine Bedingung in der Zukunft knüpfen, erschaffen wir einen unbewussten Widerstand gegen das Hier und Jetzt.
Solange wir unser Glück, unsere innere Ruhe oder unser wahres Sein an eine Bedingung in der Zukunft knüpfen, erschaffen wir einen unbewussten Widerstand gegen das Hier und Jetzt.
Der Verstand hält uns im Mangel. Die Seele aber kennt nur diesen Moment. Und genau deshalb ist es so kraftvoll, nicht auf bessere Zeiten zu warten, sondern mitten im Sturm präsent zu bleiben.
Chaos als Initiation – Die verborgene Einladung hinter jeder Krise
Es gibt keine Transformation ohne Zerstörung. Keine Expansion ohne Kontraktion. Kein Wachstum ohne die Momente, in denen alles auseinanderzubrechen scheint. Das ist kein Zufall. Jeder tiefe Wandel beginnt mit einem Moment des Zerfalls – genau wie die Raupe sich in der Dunkelheit der Puppe auflöst, bevor sie zum Schmetterling wird. Aber was tun wir in diesen Momenten?
•Wir zweifeln an uns.
•Wir fragen uns, ob wir falsch abgebogen sind.
•Wir kämpfen gegen den Zerfall, anstatt ihn zuzulassen.
Dabei ist es doch genau dieser Prozess, der uns formt. Der Sturm ist nicht dein Feind. Er ist deine Initiation. Er lädt dich ein, alle Sicherheiten loszulassen, dich tiefer hinzugeben und den Teil von dir zu finden, der unzerstörbar ist. Denn wenn du im Regen tanzen kannst – wenn du dich inmitten des Chaos bewegst, als wäre es dein natürlicher Zustand – dann hast du den wahren Kern deiner Kraft berührt.
Wie du wirklich lernst, im Regen zu tanzen
Es geht nicht darum, so zu tun, als wäre alles gut. Es geht auch nicht darum, sich zwanghaft an positiven Gedanken festzuhalten oder den Schmerz zu verdrängen. Es geht darum, im tiefsten Chaos einen Anker in dir selbst zu finden.
Es geht darum, im tiefsten Chaos einen Anker in dir selbst zu finden.
Hier sind drei Ebenen, auf denen du das praktizieren kannst:
1.Körper: Mit dem Sturm atmen
Wenn du innerlich feststeckst, ist dein Körper meist angespannt. Dein Atem flach. Dein Nervensystem in Alarmbereitschaft. Tiefes, bewusstes Atmen ist kein Klischee – es ist eine der machtvollsten Techniken, um im Sturm präsent zu bleiben.
2. Geist: Kontrolle abgeben, um wirklich frei zu sein
Lernen, im Regen zu tanzen, bedeutet nicht, sich über den Sturm hinwegzutäuschen. Es bedeutet, ihn willkommen zu heißen.
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